Was bedeutet die Barrierefreiheit im Web?
Barrierefreiheit im Web bedeutet, dass alle Inhalte für jede Person zugänglich sind, unabhängig von ihren körperlichen oder kognitiven Fähigkeiten. Barrierefreie Websites und Anwendungen werden so gestaltet, dass sie von allen Nutzern, einschließlich Menschen mit Seh-, Hör-, motorischen oder kognitiven Beeinträchtigungen, ohne Einschränkungen oder Barrieren genutzt werden können.
Aspekte der Barrierefreiheit
- Klarheit und Struktur: Inhalte sollen klar strukturiert sein, mit deutlichen Überschriften und Listen, um die Lesbarkeit zu verbessern.
- Alternativtexte für Bilder: Bilder müssen beschreibende Alternativtexte enthalten, damit Screenreader diese interpretieren und vorlesen können.
- Keyboard-Navigation: Eine durchdachte Navigation über die Tastatur sorgt dafür, dass alle interaktiven Elemente erreichbar sind.
- Farben und Kontraste: Ausreichender Kontrast zwischen Text und Hintergrund verbessert die Lesbarkeit.
- Textverständlichkeit: Klare, einfache Sprache und gut lesbare Schriftarten unterstützen die Verständlichkeit von Texten.
- Audiovisuelle Inhalte: Untertitel und Transkripte für audiovisuelle Inhalte verbessern den Zugang für gehörlose und schwerhörige Benutzer.
- Formulare: Formulare sollten klare, beschreibende Labels für Eingabefelder haben, und Fehlermeldungen sollten verständlich und hilfreich sein.
Gesetzliche und technische Grundlagen für digitale Barrierefreiheit
Die Web-Barrierefreiheit umfasst verschiedene technische und gesetzliche Anforderungen.
Hilfstechnologien wie Screenreader und Funktionen zur Textvergrößerung sind entscheidend, um den Zugang zu digitalen Inhalten zu erleichtern. Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) bieten umfassende Richtlinien zur Verbesserung der Zugänglichkeit und sind in den Konformitätsstufen A, AA und AAA gegliedert, um unterschiedliche Bedürfnisse abzudecken. ARIA-Spezifikationen ergänzen diese Richtlinien, indem sie die Zugänglichkeit von dynamischen Inhalten und interaktiven Elementen verbessern.
Ein wesentlicher Baustein zur Förderung der Barrierefreiheit ist das Barrierefreiheitsgesetz. Es tritt ab dem 28. Juni 2025 in Kraft und verpflichtet Unternehmen und Organisationen, ihre digitalen Angebote so zu gestalten, dass sie für alle Menschen, einschließlich Menschen mit Behinderungen, zugänglich sind. Es setzt klare Standards für die Gestaltung und Implementierung von Webinhalten und mobilen Anwendungen und fördert so eine inklusive Nutzung der digitalen Welt.
Tools zur Sicherstellung der Web-Barrierefreiheit
Zur Gewährleistung der Barrierefreiheit von Websites sind spezielle Werkzeuge wie WAVE, axe Accessibility Checker und Lighthouse unerlässlich. Diese Tools helfen dabei, die Zugänglichkeit von Webseiten zu prüfen, indem sie potenzielle Probleme identifizieren und Lösungen zur Behebung anbieten.
Durch den Einsatz dieser Prüfwerkzeuge können Webseitenbetreiber sicherstellen, dass ihre Inhalte problemlos zugänglich sind. Dies fördert nicht nur die Inklusion, sondern verbessert auch die allgemeine Nutzererfahrung, indem es eine breite Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit im Internet gewährleistet.