Professionelle Webagentur vs. Freelancer
Darum klappt es oft nicht mit dem Webprojekt!
Was ist der Unterschied zwischen einem Freelancer und einer professionellen Webagentur?
Das ist ganz einfach, ein Freelancer (In Deutschland auch Freiberufler genannt) zeichnet sich dadurch aus, dass er i.d.R. alleine und auf eigene Rechnung arbeitet. Oft auch einfach so neben einer Festanstellung bei einer anderen Firma, um nebenbei einfach ein paar Euro dazuzuverdienen. Allerdings gibt es natürlich auch Ausnahmen, bei denen der Freelancer dies als Hauptberuf ausübt und sein gesamtes Auskommen mit den erhaltenen Aufträgen bestreitet.
Hingegen besteht „normalerweise“ eine Webagentur aus vielen Experten, oft auch in unterschiedlichen Fachbereichen. In unserem Fall aus Softwareentwicklern, DevOps, Webdesigner / UX-Designer, Projektmanager, Serveradministratoren und Beratern. Dadurch können wir auf einen großen Pool aus Wissen und Erfahrung zugreifen.
Wann sollte ich mich für eine Agentur entscheiden?
Immer dann, wenn die Größe oder Art des Projekts und das damit verbundene Risiko die kontinuierliche Betreuung von mehreren Experten in unterschiedlichen Bereichen benötigt. Ein Freelancer wird niemals die Qualität in allen Bereichen liefern können, denn eine „Einmannarmee“ ist bekanntlich nicht so erfolgreich, wie viele Experten in unterschiedlichen Bereichen. Bitte nicht falsch verstehen, es gibt viele Freelancer die in ihren Bereichen hochprofessionell sind, vielleicht sogar eine Koryphäe. Allerdings bringen Freelancer i.d.R mehr Nachteile als Vorteile mit sich.
Hierzu erinnere ich mich auch an einen Post, welchen ich bei LinkedIn aufgefangen habe und da ich selbst viele Jahre im Management Board eines Filialisten gearbeitet habe, fand ich diesen umso treffender:
Deutscher Einzelhandel: "Amazon ist schuld daran, dass wir pleitegehen!"
Auch deutscher Einzelhandel: "Meinen Onlineshop baut der kleine Neffe meiner Sekretärin während seines Praktikums, so spare ich viel Geld hehehehe."
Auch wenn das auf den Einzelhandel gemünzt ist, kann man dies doch ganz treffend auch auf alle anderen Bereiche transferieren.
Die Komplexität im Bereich Webentwicklung ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Ob hochkomplexe und hochflexible Onlineshops, die mittlerweile nicht mehr nur aus einfachen PHP-Dateien und einem dutzend Datenbanktabellen bestehen oder Webseiten, die heutzutage am besten als Single-Page-Application (SPA) mithilfe eines modernen, auf React basierenden Javascript Frameworks wie z.B. Next.js oder Gatsby gebaut werden und den Content von einem Headless-CMS wie z.B. WordPress, Strapi oder Contentful beziehen, die benötigte Expertise ist als einzelner Freelancer heutzutage schwer zu erreichen.
Baukastensysteme für Webseiten oder Onlineshops
Diese sind hier eher eine Ausnahme. Mit Baukastensysteme kann man sicherlich die ein oder andere Webseite bzw. Erstellung eines Online-Shops bauen, allerdings mit absoluten Grenzen, welche sehr sehr eng liegen.
Wann reicht mir ein Freelancer?
Bei einem kleinen Projekt bzw. Hobbyprojekten mit einem geringen Budget oder auch bei Projekten, die evtl. nicht profitorientiert ausgerichtet sind, kann man mit einem Freelancer natürlich auch Erfolg haben. Dies sind die typischen Online-Projekte, bei denen aus meiner Sicht ein Freelancer ausreicht. Vorausgesetzt ist allerdings immer, dass der Freelancer den benötigten Fachbereich auch abdeckt.
Warum sollte ich mich für eine Agentur entscheiden?
Eine professionelle Agentur ist immer dann die richtige Wahl, wenn es darum geht, dass ein Projekt langfristig betreut werden soll. Agenturen wie alkima WEB & DESIGN sind darauf ausgelegt Kunden langfristig zu betreuen und zum Erfolg zu bringen, wohingegen Freelancer als „One man show“ natürlich bei einer vollumfänglichen Betreuung klar im Nachteil sind. Freelancer sind was Erreichbarkeit und Expertise angeht, gegenüber einer Webagentur die aus vielen Experten besteht, klar im Nachteil. Selbst wenn ein Freelancer „niemals“ in den Urlaub gehen wird, wird er dennoch sicherlich auch nicht vor jeder Grippe oder gar COVID-19 verschont bleiben. Dies birgt natürlich ein enormes Risiko für den Kunden und sein Webprojekt.
Fallbeispiel 1:
Stellen Sie sich vor, sie sind ein Onlineshop Betreiber und machen im Jahr 4 Mio. Euro Umsatz oder mehr.
Im Normalfall läuft der Onlineshop auch ohne weiteres. Nun kommt es allerdings zu einem Problem beim Hosting und der Shop ist auf einmal offline. Erstmal kein Problem, kurz dem Freelancer per Skype geschrieben, denn er antwortet ja normalerweise immer relativ schnell. Aber diesmal kommt auf einmal nach 15 Minuten immer noch keine Antwort. Alles klar, dann rufen sie ihn halt an. Er geht aber nicht ans Telefon.
Nun wird es schon schwierig. Also müssen sie sich selbst mit dem Hoster in Verbindung setzen. Dieser Antwortet i.d.R. relativ schnell, kann aber auch mal 4 Stunden oder mehr dauern. Mittlerweile sind 5 Stunden vergangen und der Shop konnte keine Umsätze generieren. Der Hoster teilt mit, dass Webserver und Datenbank problemlos laufen. Der Fehler liegt vermutlich an der Shopsoftware.
Nach 10 Stunden kommt dann eine Rückmeldung per Skype. Was ist los, warum hast du so oft angerufen?
Typische Erfahrung die viele unserer Kunden hatten. Der Freelancer war krank oder im Urlaub ohne Bescheid zu geben. Einen Backup-Kontakt gibt es ja nicht, er arbeitet ja alleine.
Das schlimmere Szenario ist allerdings, dass der Freelancer das nur nebenbei macht und seine Priorität natürlich und auch verständlicherweise auf seinem Hauptberuf liegt. Bei diesem Szenario ist ein Wechsel aus meiner Sicht definitiv zwingend erforderlich.
Fallbeispiel 2:
Sie haben ein großes Portal mit extrem vielen Nutzern pro Tag. Ihr Geschäft läuft über ihr Portal und sie generieren Leads auf ihrer Plattform.
Da sie extrem viele Nutzer haben (mehr als 1 Million Nutzer und in unserem Fall mit vielen vertraulichen Daten) sind sie natürlich auch gerne mal ein Ziel von Hackern.
Sie haben über die Jahre mit einem Freelancer ein Portal aufgebaut und das hat auch immer mehr oder weniger funktioniert. Der Freelancer hat das Hosting bei einem Stangenhoster betreut und hin und wieder mal ein Feature entwickelt, da sie das Portal auch für ihre internen Arbeitsprozesse nutzen.
Und auf einmal verlieren Sie den Zugriff auf alles und sie sind aus ihrem eigenen System ausgesperrt. Alle Arbeitsprozesse werden gestoppt und keiner weiß warum. Hier auch fix, allerdings in Panik den Freelancer angeschrieben, er checkt das auch direkt und folgende Antwort kommt: "Hm… keine Ahnung was da los ist, ich muss mir das genauer anschauen".
Und kurz darauf kommt eine E-Mail an, in der sie aufgefordert werden eine gewisse Summe in Form von anonymen Zahlungsmitteln zu transferieren, sonst werden Daten von Kunden veröffentlicht. Horrorvorstellung, ich weiß!
Aber es kommt noch schlimmer, der Freelancer ist nicht in der Lage hier etwas zu tun. Da die von ihm entwickelte Software voll mit Sicherheitslücken war hat der Hacker alle Daten klauen können und das gesamte System blockiert bzw. unter seine Kontrolle gebracht.
Und es geht noch weiter, der Freelancer verschwindet auf einmal bzw. ist nicht mehr erreichbar, da er hier einfach nicht mehr weiterhelfen kann, da die benötigten Fähigkeiten bzw. das benötigte Fachwissen nicht im benötigten Umfang vorhanden ist. Der entstandene Schaden ist exorbitant hoch und kostet sie viel Geld in Form einer Strafe, da natürlich die Daten veröffentlicht wurden und zu allem Überfluss ist ihr Portal auch noch komplett offline und sie haben keinen Ansprechpartner mehr für irgendetwas. Die Arbeit geht zwar weiter, allerdings ohne Software, sondern alles manuell und neue Leads können nicht generiert werden.
In dem Fall muss man erstmal jemanden finden der evtl. doch irgendwie das System zurückholen kann oder zumindest mal einen Workaround umsetzen kann bzw. schnell wieder eine Webseite online bekommt, um zum einen Leads weiterhin zu produzieren und natürlich den SEO-Verlust zu minimieren.
Fazit
Diese beiden Beispiele sind Ausschnitte unserer Praxiserfahrungen die wir während unserer jahrelangen Arbeit als IT-ler gemacht haben und zeigen uns immer wieder, dass speziell ab einer gewissen Größe oder auch wenn es um die Integrität von Daten geht, die Entscheidung aufgrund von Kosten zugunsten eines Freelancers oftmals die falsche Entscheidung ist.
In unserer Branche ist es nun mal in fast allen Fällen so, dass man bekommt, was man zahlt. Allerdings bedeutet das nicht, dass wenn man viel zahlt auch automatisch Kompetenz und Integrität einkauft.
Herausstellen tut sich das i.d.R. oft, wenn es zu Problemen kommt oder wenn sich die Rahmenbedingungen des Projekts ändern, da äußere Faktoren wie Suchmaschinen usw. Anpassungen verlangen, damit die Sichtbarkeit der Webseite gegeben bleibt.
Hier kristallisiert sich oft heraus, dass ein Freelancer weder die nötige fachliche Kompetenz noch die Ressourcen hat, auf solche Änderungen zeitnah oder überhaupt zu reagieren.
Bei Webagenturen kann man oft ganz leicht herausfinden, ob diese guten Service bieten oder nicht. Ein Blick auf die Referenzen offenbart oft vieles über eine Agentur und deren Umfeld. Gerade auch sogenannte „Customer success stories“ können hier ein entscheidendes Kriterium sein. Empfehlungen von Freunden die schon Erfahrungen mit der Agentur gemacht haben sind natürlich auch sehr hilfreich.
Was eher weniger hilfreich ist, sind Google Bewertungen, da natürlich hier auch nicht immer alles der Wahrheit entspricht… Ausnahmen bestimmen natürlich die Regel ;-)
Vorteile der Betreuung durch eine Agentur gegenüber einem Freelancer:
- Professionelle Prozesse
- Geschwindigkeit der Umsetzung von Aufgaben
- Erreichbarkeit
- Viel tiefere Expertise durch wesentlich mehr Mitarbeiter (Qualität)
- Sicherheit durch mehr Mitarbeiter (Quantität)
- Oftmals viel umfassenderer Service z.B. Softwareentwicklung und Hosting.